Juni 2017 - Medienbericht in den St. Galler Nachrichten
Schenke Bildung – schaffe Zukunft
Felix Rütsche,
Präsident von der Hilfsorganisation International Blackboard Organisation (ibbo)
war schon früh vom Land und den Menschen in Nepal begeistert. Seine Faszination
führte 2004 dazu, dass er den Verein ibbo gründete, um nachhaltige
Entwicklungshilfe zu fördern.
Nepal «Die Idee dahinter ist simpel», gibt Rütsche zu erkennen. «Wir regen
Hilfe zur Selbsthilfe an und sorgen damit, dass die Einheimischen ihre Zukunft
aktiver mitgestalten können.» Nicht die Vereinsführung entscheide über den
Einsatz der finanziellen Mittel, sondern die Projekt-verantwortlichen vor
Ort.
Dadurch werde das Geld dort eingesetzt, wo es wirklich gebraucht wird und
falle keinen bürokratischen Aufwendungen zum Opfer. «Eine gute
Entwicklungshilfe macht sich mittelfristig selbst überflüssig», ist sich der
Präsident sicher.
Projekt Geburtstagsfeier
«Alles begann mit dem Geburtstag meines Vaters», erinnert sich Rütsche.
«Anstatt für ein teures Fest wollte er das Geld lieber für einen
sinnvolleren Zweck spenden.» Kurzerhand wurden Spenden gesammelt und diese an
ein Schulhausprojekt in Nepal überreicht.
«Die Resonanz war überwältigend und Ansporn zugleich, noch mehr zu
unternehmen», berichtet der Präsident und ergänzt: «Wir sehen in der Bildungen
den Schlüssel für eine autonomere, selbstbestimmtere und bessere Zukunft der
nepalesischen Bevölkerung. Dabei konzentrieren wir uns nicht nur auf die
Finanzierung von Ausbau –und Reparaturarbeiten, Möbel und Schulmaterial, sondern
auch auf die Ausbildung und Förderung qualifizierter Lehrpersonen.
Darüber hinaus werden gezielt Projekte gefördert, die das Bildungsniveau der
Bevölkerung heben und eine ganzheitliche sowie nachhaltige Verbesserung der
Lebenssituation ermöglichen.»
Probleme bei der Wurzel packen
«ibbo tritt als politisch und religiös unabhängiger Partner auf. Wir möchten
mit den Menschen vor Ort die bestmöglichen Lösungen herausarbeiten, um
Nachhaltigkeit zu leben, ethische und moralische Prinzipien einzuhalten und die
zunehmende Verarmung der Kulturen zu stoppen», fasst Rütsche die Prinzipien der
Nichtregierungsorganisation zusammen.» Dies erfolge zumeist durch die Förderung
der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und der finanziellen Unterstützung
sowohl der Familien als auch der Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulämter. Es
werden aber auch die Rechte der Frauen gefördert sowie Bildung für Erwachsene
organisiert. «Wir geben niemals auf. Unser Motto: Just do it. Nicht lange
überlegen, sondern handeln und anpacken. Im Austausch mit den
Einheimischen entwickeln wir neue Ideen und Projekte und setzen diese im Sinne
der Menschen vor Ort um. Sie entscheiden und wir helfen», bringt Rütsche die
Philosophie von ibbo auf den Punkt.
Umkämpfter Markt
«Obschon es bei Hilfsorganisationen primär um die Unterstützung Dritter geht,
hat sich der Markt in den letzten Jahren stark verändert», informiert Rütsche.
«Immer mehr Vereine drängen sich auf und wollen ein Stück des Kuchens
erhaschen». Neue Spender zu finden, falle immer schwerer, so der Präsident.
Ibbo versuche deshalb mit Transparenz, Mitspracherecht und Authentizität neue
Spender zu gewinnen. Über den vereinsinternen «dreamcatcher charity shop» an der
Gallusstrasse 18 in St.Gallen und mit individuell gestaltbaren Gruppenreisen
nach Nepal wird versucht, die Projektkasse aufzubessern. «Auch mit kleinen
Beträgen können wir Grosses bewirken», resümiert Rütsche. Weitere Informationen
unter: https://www.ibbo.ch/
Artikel: Benjamin Schmid (St. Galler Nachrichten)