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Im internationalen Vergleich gehört Nepal zu den
ärmsten Ländern der Erde. Neben der Landwirtschaft, in der die
grösste Zahl aller Erwerbstätigen beschäftigt ist, bildet der
Tourismus eine wichtige Stütze für die Wirtschaft des Landes. Das
BIP pro Einwohner beträgt 450 US-Dollar.
Land- und Forstwirtschaft
22,3 Prozent des Landes werden landwirtschaftlich genutzt; der
grösste Teil des Agrarlandes befindet sich in der Ebene. 79 Prozent
der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Zu den
wichtigsten Anbauprodukten gehören Reis, Mais, Buchweizen, Gerste,
Kartoffeln, Zuckerrohr, Hirse, Jute und Tabak; daneben werden
Geflügel, Rinder und Wasserbüffel gezüchtet. Auf den Hochweiden
werden neben Schafen und Ziegen auch Yaks gehalten. Die
Waldbestände Nepals sind aufgrund von Brandrodungsfeldbau und
unkontrollierter Brennholzgewinnung erheblich geschädigt; so
verringerte sich etwa der Waldbestand in den Jahren 1950 bis 1980
um die Hälfte. Wiederaufforstungsmassnahmen führen zu einer
Verbesserung.
Industrie und Bergbau
Die Industrie Nepals ist noch wenig entwickelt. In den meist
kleinständischen Betrieben werden überwiegend die Rohstoffe und
landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landes verarbeitet. Zu den
wichtigsten Produkten gehören neben Teppichen, Textilien und
Bekleidung, Juteprodukte, Nahrungsmittel sowie kunsthandwerkliche
Erzeugnisse. Aufgrund des unwegsamen Terrains sind die Bodenschätze
des Landes grösstenteils unbekannt. Es beschränkt sich auf den
Abbau von Glimmer, Kalkstein und Braunkohle.
Energie
Die jährliche Energieerzeugung ist sehr gering. Zwar stammen 91,5
Prozent davon aus Wasserkraftwerken, dennoch ist das in Nepal zur
Verfügung stehende gewaltige Potential an hydroelektrischer Energie
bislang noch weitgehend unerschlossen, vor allem aufgrund der hohen
Investitionskosten.
Verkehrswesen
Der Grossteil des Güterverkehrs wird in Nepal immer noch von
Trägern und Lasttieren übernommen. Vom Strassennetz sind 31 Prozent
befestigt. Zwischen Kathmandu und Indien verkehren zwei kurze
Eisenbahnlinien. Internationale Flughäfen befinden sich in
Kathmandu und Biratnagar.
Tourismus
Der Tourismus ist eine der wichtigsten Devisenquellen Nepals.
Jährlich kommen rund 400000 Gäste aus dem Ausland. Um den Tourismus
gerecht zu werden, wurden eigens komfortable Busunternehmen
gegründet und das Angebot an Hotels, Restaurants und Bars in den
Städten belebt.
Wichtigster Zweig ist der Trekkingtourismus. Zahlreiche Touren
werden in der Everest- und in der Anapurnaregion durchgeführt.
Immer wichtiger wird auch der Kulturtourismus. Sehenswerte Ziele
sind die Geburtsstätte Buddhas in Lumbini und die phantastischen
Tempelanlagen von Patan, Bhaktapur und Kathmandu. Vor allem im
Chitwan-Nationalpark werden zu Fuss Safaris durchgeführt, um den
Dschungel mit all seinen Tieren und Pflanzen erleben zu können. Für
zusätzliches Adrenalin sorgen Paragliding und Riverrafting.
Allerdings hat der in den letzten Jahren stark zugenommene
Tourismus zu nicht unerheblichen Belastungen der Umwelt
beigetragen.
Aussenhandel
Zu den Hauptexportwaren Nepals gehören Textilien, Teppiche,
Lebensmittel und Lederwaren; die wichtigsten Importwaren sind
Konsumgüter, Transportfahrzeuge, Düngemittel, Erdölprodukte und
chemische Erzeugnisse.